Die verschiedenen Prüfungen beim Springreiten

Beim Springreiten gibt es viele verschiedene Prüfungsarten. Dieser Artikel soll eine Übersicht über die laut LPO (Leistungsprüfungsordnung) zugelassenen und ausgeschriebenen Prüfungsformen geben. Das sind die Prüfungen, welche meistens auf unseren nationalen Turnieren ausgeschrieben sind.

Stilspringprüfung

Bei Stilspringprüfungen wird jeder einzelne Ritt mit einer Wertnote durch die Richter gewertet. Die Richter legen ihr Augenmerk auf den Sitz und die Hilfengebung des Reiters und seine Einwirkung auf das Pferd. Abwürfe führen zu einem Punktabzug.

Hier gibt es noch Abweichungen im Bezug auf eine Stilspringprüfung mit Standardanforderungen oder eine Stilspringprüfung mit festgelegten Modulen.

Springprüfungen

Springprüfungen nach § 501 LPO werden nach Fehler und Zeit gewertet. Somit gewinnt das Starterpaar, welches den vorgegeben Parcours in der schnellsten Zeit absolviert und hier die wenigsten Fehler macht.

Springprüfung mit Stilwertung

In dieser Form der Springprüfung wird der Ritt ebenfalls mit einer Wertnote bewertet, jedoch erfolgt die Platzierung der Starter nach Fehlern und Zeit. Wenn jedoch mehrere Reiter dieselbe Anzahl an Strafpunkten in der gleichen Zeit haben, dann entscheidet die bessere Wertnote.

Zeitspringprüfung

Beim Zeitspringen gilt in erster Linie der schnellste Ritt. Gemachte Hindernisfehler werden später als Strafsekunden hinzuaddiert. Die am Ende niedrigste Zeit gewinnt die Prüfung.

Springprüfung mit Siegerrunde

Die Form der Springprüfung ist eine Prüfung mit zwei Umläufen. Diese Umläufe werden nach Fehlern und Zeit gewertet. Das erste Drittel des ersten Umlaufs qualifiziert sich für den zweiten Umlauf. Wer diesen als bestes Paar absolviert, gewinnt diese Prüfung.

Zwei-Phasen-Springprüfung

Die Zwei-Phasen-Springprüfung ist auch eine Prüfung mit zwei Umläufen. Diese Umläufe befinden sich allerdings in einem Parcours. Das heißt, beispielsweise sind die Hindernisse eins bis neun der erste Umlauf. Wer diese neun Hindernisse fehlerfrei überwindet, reitet direkt den zweiten Teil, die Hindernisse zehn bis fünfzehn. Der schnellste Ritt dieses Umlaufs siegt in dieser Prüfung.

Mannschaftsspringprüfung

Hier gehen mehrere Starter als Mannschaft an den Start. Diese sammeln gemeinsam Punkte und die beste Mannschaft gewinnt am Ende die Prüfung.

Springprüfung mit Idealzeit

Hierbei wird zuerst vom Parcourschef die ideale Zeit berechnet, um den Parcours ideal zu überwinden. Der Parcourschef hat den Parcours entworfen. Diese Prüfung wird von demjenigen Paar gewonnen, das am nächsten an der Idealzeit liegt. Für Abweichungen über zwei Sekunden gibt es Strafpunkte.

Springprüfung mit Stechen

Alle Starter müssen hier einen Parcours nach Fehlern und Zeit absolvieren. Wer diesen Parcours fehlerfrei absolviert, darf die zweite Runde im Anschluss reiten. Hier handelt es sich um eine verkürzte Version des ersten Parcours, in dem die Hindernisse erhöht wurden. Das Paar, das den Stechparcours am schnellsten und fehlerfrei oder mit den wenigsten Fehlern absolviert, gewinnt.

Glücksspringprüfung

Bei der Glücksspringprüfung gibt es einen festgelegten Parcours. Jeder Reiter hat 60 Sekunden Zeit und muss in dieser Zeit den Parcours so oft wie möglich hintereinander überwinden. Für jedes Hindernis, welches fehlerfrei gesprungen wird, gibt es Punkte für das Starterpaar. Wer am Ende die meisten Punkte in der vorgegebenen Zeit gesammelt hat, gewinnt diese Prüfung. Die Richter läuten mit einer kleinen Klingel, wenn die 60 Sekunden abgelaufen sind. Dann darf nur noch das nächste Hindernisse überwunden werden. Anschließend werden die gesammelten Punkte addiert und gewertet.

Jede Art von Springprüfung wird noch in einzelne Klassen (Schwierigkeitsgrade) unterteilt. Gestartet wird mit den Wettbewerben, gefolgt von den Klassen E (Einsteiger), A (Anfänger), L (leicht), M (Mittel) und S (Schwer). Ab der Klasse A gibt es Prüfungen die mit einem Stern (*) bis zu 4 Sterne (****) ausgeschrieben sind. Auch das sind Hinweise auf die Schwierigkeit der jeweiligen Prüfung.