Im Pferdesport gibt es diverse Disziplinen, die sich in der Ausführung und der Art der Pferde unterscheiden. Nachfolgendend möchten wir einen Überblick über die geläufigsten Disziplinen im Pferdesport geben.
Springreiten
Das Springreiten hat seinen Ursprung in Irland. Dort haben Händler ihre Pferde gegeneinander antreten lassen, um ihren jeweiligen Wert zu ermitteln. Hieraus entstand das Springreiten. Der Reiter muss mit seinem Pferd einen festgelegten Parcours aus Hindernissen überwinden. Die Höhe und Anzahl der Hindernisse richtet sich nach der jeweiligen Anforderungsklasse. Vor dem Wettkampf wird eine Skizze des Parcours ausgehängt und die Reiter können sich diesen einprägen. Die Springprüfungen werden in Stilspringen und Zeitspringen getrennt. Beim Stilspringen entscheidet eine Stilnote über den Ritt, beim Zeitspringen gewinnt der schnellste fehlerfreie Ritt.
Dressurreiten
Das Dressurreiten ist stark von unserer klassischen Reitkunst geprägt. Bei der Dressur geht es um das Absolvieren und Präsentieren von Lektionen und Figuren. Der Reiter zeigt in der Dressur, dass das Pferd gehorsam auf seine sensibel eingesetzten Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen reagiert. Auch hier wird in verschiedenen Klassen gegeneinander gestartet.
Westernreiten
Das Westernreiten hat seinen Ursprung in Amerika bei der Arbeit der Cowboys. Der Fachterminus ist daher oft in englischer Sprache. Beim Westernreiten treten die Starter in diversen Untersportarten gegeneinander an. Beim Barrel Racing müssen die Pferde möglichst schnell aufgestellte Tonnen in einer vorgegebenen Reihenfolge umrunden. Bei dem sogenannten Pole Bending muss das Pferd in vorgegebener Linie um Stangen herumreiten. Das Pferd mit der schnellsten Zeit gewinnt. Als eine der schwierigsten Disziplinen im Weiterreiten gilt das Reining, die “Dressur” im Western. Hier muss das Pferd aus dem Galopp schnelle Manöver beherrschen. Hierzu zählen zum Beispiel eine Vollbremsung auf der Hinterhand oder eine schnelle 360-Grad-Drehung. Zum Westernreiten gehört eine spezielle Ausrüstung.
Rennsport
Pferderennen haben eine lange Geschichte. Es gab sie bereits in verschieden antiken Kulturen: Untersuchungen belegen Pferderennen im alten Griechenland, Babylonien, Syrien und Ägypten. Beim Rennsport treten die Pferde in verschiedenen Rennen gegeneinander an. Die Rennen unterscheiden sich sowohl in ihrer Art (Trab- oder Galopprennen) sowie in der Länge der Strecke. Am Ende gewinnt das schnellste Pferd das Rennen.
Vielseitigkeit
Die Vielseitigkeit (früher: Military) hat ihren Ursprung im Militär. Früher prüften die Soldaten die Ausdauer ihrer Pferde durch Geländeprüfungen. Im Laufe der Zeit entstand so die heutige Vielseitigkeit. Heute umfasst der Wettkampf in Deutschland drei Prüfungen – jeweils eine in den Bereichen Dressur, Geländeritt und Springen. Beim Geländeritt gibt es acht bis zehn feste Hindernisse. Die Platzierung ergibt sich aus der Summe aller Punkte, die die Reiter im Verlauf der verschiedenen Prüfungen gesammelt haben.
Distanz- und Orientierungsreiten
Es ist wohl die am längsten existierende Form der Reiterei: Distanzreiten. Schon in früher Zeit half das Pferd dem Menschen lange Strecken best- und schnellstmöglich zu überwinden. Grundsätzlich geht es beim Distanzreiten darum, mit dem Pferd eine bereits vorgegebene Strecke in der schnellstmöglichen Zeit zu absolvieren. Beim Orientierungsreiten müssen die Reiter sich zusätzlich mit Karte und Kompass im Gelände orientieren und mit ihren Pferden geländebezogene Aufgaben absolvieren.
Polo
Die Anfänge des Polospiels liegen circa 600 v. Chr. Polo ist eine Mannschaftssportart, welche mit einem Ball zu Pferde gespielt wird. Vier Spieler pro Mannschaft mit einem langen Holzschläger versuchen den Ball in das gegnerische Tor schlagen. Die Spieler tragen Helme und wechseln während des Spiels mehrfach die Pferde. Die Spieler haben mehrere Pferde bei sich, sodass jedes Pferd in einem Spiel höchstens zweimal zum Einsatz kommt.